Sicheres Lernen und Kommunizieren im Distanzunterricht

In den letzten Tagen kam es in den Sozialen Netzwerken vereinzelt zu Aufrufen zu Unterrichtsstörungen, die unter dem Hashtag #onlineunterrichtstürmen Verbreitung finden. Dabei werden die v. a. Links zu Videokonferenzen öffentlich bekannt gegeben und fremde Personen aufgefordert, in den Unterricht zu kommen und zu sabotieren.

Tipps: So können Sie sich verhalten

  • Videokonferenzen, die mit einer persönlichen Benutzeranmeldung, das heißt mit einem Zugang über Benutzername und Passwort stattfinden, sind davon kaum betroffen, da hier in der Regel ein konkreter Bezug zu einem Nutzer bzw. Nutzeraccount hergestellt werden kann.
  • Viele Videokonferenzen finden derzeit aber auch mit einem niederschwelligen Zugang statt, der oft nur aus einem Link und einem Passwort besteht. Diese Videokonferenzen sind anfälliger.

Einschränkung des Teilnehmerkreises:

  • Es sollte auf jeden Fall ein Passwort oder ein Zugangsschlüssel für die Konferenz verwendet werden. Es bietet sich an, dieses erst unmittelbar vor der Konferenz (z. B. zehn Minuten) an die Teilnehmer zu übermitteln.
  • Über die Einstellungen des Konferenzraums können ungebetene Teilnehmer ausgeschlossen oder eingeschränkt werden. Zum Beispiel kann häufig ein Wartebereich eingestellt werden oder der Raumzugang geschlossen werden, wenn die Teilnehmer vollzählig anwesend sind. Hierzu wird es Anfang der Woche an dieser Stelle Tutorials zu den Einstellungen der gängigsten Videokonferenzsysteme geben.
  • Bei einem Verdacht sollte der Link zur Videokonferenz kurzfristig geändert werden.

Rechteeinstellungen während der Konferenz

  • Es ist in vielen Videokonferenzsystemen möglich, die Mikrofone der Schülerinnen und Schüler stumm zu schalten, so dass der Unterricht nicht durch laute Geräusche gestört werden kann. Die Lehrkraft muss dann den teilnehmenden Schülerinnen und Schüler das Wort einzeln erteilen.
  • Auch die Freigabe des Bildschirms oder der Webcam kann auf diese Weise eingeschränkt werden, so dass keine unangemessenen Inhalte auf den Bildschirmen auftauchen können.

Organisatorische Maßnahmen

  • Die Teilnehmerliste sollte permanent geöffnet sein und beobachtet werden.
  • Es kann organisatorisch festgelegt werden, wie der Unterricht weitergeht, falls er durch eine derartige Störung sabotiert wurde. Dies kann zum Beispiel das Einfinden oder das Bereitstellen der Aufgaben in einem mebis-Kurs sein.
  • Die Schülerinnen und Schüler müssen über die Tragweite eines störenden oder gar rechtswidrigen Handelns in Videokonferenzen aufgeklärt werden. Zum einen kann an die Vernunft appelliert werden, zum anderen muss aber auch deutlich werden, welche schul- und ggf. auch strafrechtlichen Konsequenzen dies haben kann.
  • Auch die Erziehungsberechtigten sollten informiert und in die pädagogischen Präventionsmaßnahmen einbezogen werden.
  • Halten sich fremde Personen in der Videokonferenz auf, muss diese umgehend beendet, nicht nur verlassen werden und der Unterricht in der vorher vereinbarten Art und Weise fortgesetzt werden, sofern die Situation nicht durch den Ausschluss einer Person aufgelöst werden kann.

Erklärvideos – So konfigurieren Sie Ihre Videokonferenz datensparsam

Sie können in vielen Videokonferenzsystemen einen Wartebereich bzw. eine Lobby einrichten. So verhindern Sie, dass Unbekannte den Raum ohne Ihr Mitwirken betreten. Außerdem bieten die Systeme unterschiedlich viele Möglichkeiten, den Konferenzraum möglichst datensparsam zu konfigurieren.

Klicken Sie auf das von Ihnen genutzte Videokonferenzsystem, um zu erfahren, wie Sie den Wartebereich nutzen und den Raum so datensparsam wie möglich konfigurieren.

Gemäß den Standard-Einstellungen des Raums sollten grundsätzlich nur Sie den Bildschirm bzw. eine Dateiansicht freigeben können. Bei Bedarf können Sie während der Besprechung einzelnen Lernenden das Recht temporär zuteilen, indem Sie rechts auf deren Namen klicken.

Wenn Sie Teams for Education anderweitig beziehen, sollten Sie nach Möglichkeit auf die folgende Grundkonfiguration für Besprechungen achten:

  • Freigabe nur durch Lehrkräfte möglich
  • Stummschaltung nur durch Lehrkräfte möglich
  • Nur Lehrkräfte können andere Teilnehmende stumm schalten
  • Lehrkräfte können unterbinden, dass andere Teilnehmende die eigene Stummschaltung abschalten
  • Der Wartebereich ist standardmäßig aktiviert
  • Nur Personen mit schulinternen Benutzerkonten können den Wartebereich überspringen.

In Jitsi können Sie die Rechte zur Bildschirmfreigabe sowie zum Abschalten der Stummschaltung in der Regel nicht anpassen.

Weisen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler deshalb zu Beginn der Videokonferenz darauf hin, ihren Bildschirm, ihr Mikrofon und ihre Kamera nur auf Anweisung von Ihnen freizugeben.

Nach dem Starten eines Meetings können Sie den Meeting-Raum anpassen:

  • Aktivieren Sie den Wartebereich, indem Sie das Meeting sperren.
  • Schalten Sie im Menü „Teilnehmer“ alle Teilnehmenden beim Betreten automatisch stumm.
  • Deaktivieren Sie die Möglichkeit, dass jeder seinen Bildschirm teilen kann.
  • Verhindern Sie bei Bedarf auch, dass man die Stummschaltung selbst aufheben kann.