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Gänseblümchen – Bellis perennis

Botanischer Steckbrief

Korbblütler, mehrjährig

Blattrosette, Blätter einnervig, mit Stiel, grob gezähnt, locker behaart
ein bis zu 15 cm blattloser Stängel
Blütenköpfchen mit weißen Zungen- und gelben Röhrenblüten

(hier: Gaensebluemchen_Bild2_Blütenkopf)
 

Verbreitungsgebiet:
heute in Mitteleuropa weit verbreitet, urspr. in Georgien und Arabien beheimatet


Standortanspruch:
Wildwiesen, nicht zu kurz gemähter Rasen, anspruchslos, sonnig


Weitere Namen:
Maßliebchen, Tausendschön, Augenblume, Gänseliese, Marienblümlein, Monatsblume, Daisy (engl.)


Etymologie:

Der Name stammt aus dem 16. Jh. und geht zurück auf mhd. gensebluome, was zunächst als Bezeichnung für die weiße Glockenblume galt, später übertragen auf die margeritenähnliche Blume.
Der lat. Name „Bellis“ kommt von bellus (hübsch, niedlich), „perennis“ heißt ausdauernd, weil es so lange blüht.
 

Ernte und Lagerung

Blätter (jung)  und Blüten ganzjährig ernten, beste Zeit: März-Juni

frisch, getrocknet, unerhitzt eingefroren, eingelegt
 

Blütezeitpunkt:
ab März ganzjährig, manchmal sogar im Winter
 

Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter und Blüten
 

Anwendung in der Volksmedizin

Klassisches Mittel der Homöopathie
gut für Frühjahrskuren, Erkrankungen der Atemwege, Arthritis, Rheuma, Verstopfung, Leber-, Nieren-, Blasenbeschwerden, zu starke oder schmerzhafte Periode, Husten Katarrhen, Gicht, Magenweh, als Wundheilmittel, Hautkrankheiten, gegen Sommersprossen
 

Wirkungsweise:
stärkend, krampflösend, schmerzlindernd

Darreichungsform: Tee, Tinktur, Frischpflanzen, Salben
 

Wissenswertes:

Gänseblümchen richten sich immer nach der Sonne (wie die Sonnenblumen)
 

Verwendung in der Küche

Blätter, Knospen und Blüten am besten frisch und unerhitzt verzehren
Salate, Brotaufstriche, Blüten zur Speisendekoration, Blütenknospen mariniert, Zugabe zu Teiggerichten (Pfannkuchen, Schupfnudeln, Kaiserschmarrn), in Gemüsegerichten, Sirup, Gelee

(hier: Gaensebluemchen_Bild3_Brot)
 

Rezepte:

Gänseblümchenkapern **
Blütenknospen einen Tag in Salzwasser (auf 250 ml Wasser ca. 2 TL Salz) einlegen, in ein Sieb schütten und mit heißem Wasser abspülen, in ein  Schraubglas füllen und mit Apfelessig übergießen, 2 Wochen ziehen lassen

Gänseblümchenaufstrich **
je 1 Handvoll Gänseblümchen (Blüten/Blätter), Scharbockskrautblätter (vor der Blüte geerntet), Sauerampferblätter fein hacken, 1 Zwiebel fein würfeln und in etwas Olivenöl anbraten, alles in 250 g Frischkäse einrühren und mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft abschmecken

Gänseblümchengelee **
200 g Gänseblümchen, 1l Wasser, Gelierzucker (für 1l Saft), Spritzer Zitrone, Blüten in einem Topf geben und mit kochendem Wasser übergießen, zugedeckt mindestens 12 Stunden ziehen lassen; abseihen, mit dem Gelierzucker aufkochen, Zitronen- oder Pampelmusensaft dazugeben, Gelierprobe machen und in Gläser abfüllen
 

Magisches:

Bereits bei den Germanen war das Gänseblümchen die Blume der Göttin Freya und galt als Symbol für Fruchtbarkeit und Neubeginn.

Nach einer Legende sind die Gänseblümchen aus den Tränen erstanden, die Maria auf der Flucht nach Ägypten geweint hat. Andere Überlieferungen sprechen von den Tränen der Helena.

Das Gänseblümchen dient als Wetterorakel, bleiben seine Blüten am Morgen geschlossen so schenkt uns der Tag kaum Sonne, sicher aber Regen.

Das Blümchen ist Sinnbild für Hartnäckigkeit, Beständigkeit und die bedingungslose Lust am Leben, denn es lässt sich nicht beirren.

Die zu Johanni zwischen 12 und 1 Uhr gesammelten Gänseblümchen wickelt man in ein Papier und steckt sie in die Tasche, wenn man etwas Wichtiges zu erledigen hat oder ein besonderes Geschäft tätigen möchte.

Kränze aus Gänseblümchen sollten kleine Mädchen davor bewahren von Feen verschleppt zu werden. Flocht sich eine Frau die Blümchen ins Haar so wollte sie nicht geheiratet werden.
 

Gedichte:

Gänseblümchen (Heinz Erhardt)

Ein Gänseblümchen liebte sehr ein zweites gegenüber,
drum rief's: "Ich schicke mit 'nem Gruss dir eine Biene 'rüber!"

Da rief das andere: "Du weisst, ich liebe dich nicht minder,
doch mit der Biene, das lass sein, sonst kriegen wir noch Kinder!"
 

Sprüche:

Gänseblümchen, groß und klein, blühn auf der Wiese im Sonnenschein. Wiesenmännchen freut sich dran, weil’s mit ihnen spielen kann.
 

Erzählungen:

Die Sonnenblume und das Gänseblümchen

www.wunderbare-enkel.de/sonnenblume/1118/die-sonnenblume-und-das-gansebluemchen
 

Weiterführende Links/Literatur

indigo-blau.de/gaensebluemchen-rezepte

www.labbe.de/zzzebra/index.asp

www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php