Ein wesentlicher Fokus der Organisationseinheit Ästhetische Bildung liegt auf den gestalterischen Möglichkeiten der digitalen Medien, der kreativen Eigen-Produktion und deren sinnvollem Verwendung im Unterricht der jeweiligen Schulart.
Dabei geht es nicht nur um den pädagogischen Mehrwert durch bildnerischen Einsatz medialer didaktischer Ergänzungen, sondern um die Fähigkeit, digitale Lernmedien auf Unterrichtsinhalte und Lernszenarien anzupassen und dadurch zu verstärken.
Bildkompetenz und Entschlüsselungskompetenz stehen hierbei an erster Stelle der Vermittlungsarbeit kultureller und ästhetischer Werte.
Im Zuge der Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Facetten des Films und der bewegten Bilder, Sounds und Filmmusiken, spannender Dramaturgie und Erzählungen, kreativer Postproduktions-Möglichkeiten und Filmschnittvarianten, sowie im Umgang mit umfangreichem Kamera-Wissen lernen Lehrer beispielsweise, wie man Unterrichtsmedien, Film und grafisches Design kreativ und auf Lerninhalte bezogen gestalten und selbst anfertigen kann.
Einer mobilen Lernmöglichkeit folgt auch der Gedanke eines mobilen Klassenzimmers (digitales Klassenzimmer) und einer mobilen Pädagogik. Wenngleich der Begriff des Lernens immer vor der Technik stehen sollte, so geht es hier eher um die Möglichkeiten einer „Digidaktik“, einer Lehre des Unterrichtens, welche die digitalen Lernmöglichkeiten sinnvoll miteinschließt und somit einen pädagogischen Mehrwert zu Tage fördern kann.
Extrem häufig gebucht werden die Ausbildungslehrgänge zum Filmlehrer und zum Theaterlehrer. Im Laufe von 2 intensiven Jahren finden insgesamt 4 Wochen Ausbildung in Dillingen oder an Partner-Instituten statt.
Im Zuge der digitalen Transformation spielen Medien und der Film eine herausragende Rolle bei Erklärvideos, Präsentationsfilmen, bei der Unterrichtsgestaltung oder einfach beim Drehen von Dokumentationen oder Trickfilmen. Die zertifizierte Ausbildung zum Filmlehrer unterscheidet das laienhafte Erzeugen digitalisierten Materials deutlich vom bewusst-konzeptionellen und bildnerischen Erarbeiten von Stories, Drehbüchern, dramaturgischen Abfolgen, gekonntem Schnitt, Postproduktion und eigenständiger Nachvertonung. In der Theorie geht es um die Filmgeschichte, technisches Know-How, die Arbeit am Set und das Verfassen von Drehbüchern und Regieplänen. In der Praxis erlernt man das Agieren vor der Kamera, Frage-und Interviewtechniken und Regieführung, aber auch anwendungsspezifische Grundkenntnisse an digitalen Kamera-, Bearbeitungs- und Schnittprogrammen. Hierbei liegt der Fokus auf den Gestaltungsmitteln von Film und dem dadurch anvisierten Sich-Äußern über bewegte Bilder.
Der Film wird zum Mittel der Persönlichkeitsentwicklung. Der Lehrer wird bild- und medienkompetent.
Auch in der Theaterlehrer-Ausbildung steht dieser Aspekt an erster Stelle. Der zukünftige Leiter einer Theatergruppe wird in sämtlichen Facetten theatralen Wirkens geschult und verändert seinen Blickwinkel auf Schultheater. Von der Stückauswahl über die Basics hin zu den Gestaltungs- und Darstellungsmitteln auf der Bühne werden theoretisch und in der Hauptsache praktisch die wesentlichen Mittel des personalen Spiels, des postdramatischen Gestaltens, des ortsspezifischen Theaters und diverse Schauspilstile kennengelernt.
In einzelnen Workshops erfährt man durch Theateranalyse und Regiearbeit zentrale Aspekte der Schauspieltheorie, des Proijektmanagements und der Fachdidaktik des Darstellenden Spiels. In der Praxis beschäftigt sich der Teilnehmer mit den wichtigsten Theaterübungen, mit der Entwicklung von Sprache, Stimme und Präsenz, sowie mit Körpersprache und Auftreten.
Auch die altersadäquate, kreative Textanalyse, die Auswahl von geeigneten Stücken, der Umgang mit Bühnentext und die schulische Regiearbeit gehören zu den vier umfassenden Wochen und richten den Blick auf einen großen Pool an Möglichkeiten und eine eigenständige Sichtweise auf das Theater als Mittel der Darstellenden Kunst.
Die Ausbildung orientiert sich an den Studiengängen Darstellendes Spiel der Universitäten Erlangen und Bayreuth.
Am Ende der Ausbildung steht eine schriftliche, eine mündliche und eine spielpraktische Prüfung zum Dillinger Zertifikat.
Seit 2012 gibt es an der Akademie für Lehrerfortbildung den Qualifizierungslehrgang zum Medienexperten für kreative Lehrer aller Schularten und Fachrichtungen.
Der technische Laie und der versierte Spezialist lernen den kreativen Einsatz digitaler Medien und Gestaltungsmöglichkeiten, sowie den gezielten Unterrichtseinsatz digitaler Endgeräte kennen und für bildnerische Projekte zu nutzen. Dabei erlernen sie künstlerische Konzepte in den Bereichen Radio, Fernsehen, Internet und Social Media zu erarbeiten. Der rechtliche Rahmen, die gestalterischen Möglichkeiten, die dramaturgischen Gegebenheiten und die technischen Voraussetzungen des jeweiligen Genres werden durch wöchentliche Besuche in den Studios des bayerischen Rundfunks verstärkt. Medienwissen wird durch Gespräche mit Journalisten, Medienrechtlern, Regisseuren, Nachrichtensprechern und Kameraspezialisten, etc. vertieft, in interessanten Workshops angewandt und in schulischen Projekten zwischen den Präsenzwochen in Dillingen vertieft und anschließend im Kurs präsentiert. Am Ende werden die Ergebnisse auf einem umfangreichen Blog im Internet gesammelt und stehen auch als inspirative Quelle und Anregung allen Lehrern zur Verfügung.
Den krönenden Abschluss bildet die letzte Lehrgangswoche mit der Verleihung der Dillinger Zertifikate durch KM, BR und ALP.
Weitere Informationen auf der Homepage des BR unter: Lehrer werden Medienexperten