Modul B: Führungskräfte-Ausbildung – Ein Muss für staatliche Schulleiter
Die Qualifizierung von Schulleiterinnen und Schulleitern erfolgt zeitnah nach Ernennung ausschließlich durch die zentrale Lehrerfortbildung (ALP). Neben einer gezielten Förderung der Management-, Personalführungs- und Innovationskompetenz sowie der Vermittlung rechtlicher Grundlagen spielen auch der Informations- und Erfahrungsaustausch sowie die Vernetzung der Kollegen eine wichtige Rolle. Viele erfahrene Schulleiterinnen und Schulleiter berichten noch nach Jahren, dass aus dieser Lehrgangssequenz heraus vertrauensvolle Kontakte für erfreuliche und schwierige Ereignisse im Schulleitungsalltag entstanden sind.
Schwerpunkte der insgesamt 12,5-tägigen Ausbildung sind die folgenden sechs Themenfelder:
1. Woche:
Schulorganisation
Schulverwaltung
Recht
2. Woche:
Personalführung
Kommunikation
3. Woche
Qualitätssicherung
Schulentwicklung
Digitale Bildung
Eine vielfältige und verantwortungsvolle Tätigkeit
Schulleiter sind „für einen geordneten Schulbetrieb und Unterricht sowie gemeinsam mit den Lehrkräften für die Bildung und Erziehung der Schüler sowie die Überwachung der Schulpflicht verantwortlich“ (Art. 57 Abs. 2 BayEUG). Sie tragen „die pädagogische, organisatorische und rechtliche Gesamtverantwortung“ (§ 2, BayScho) an ihrer Schule und vertreten die Institution nach außen (vgl. Art. 57 Abs. 3 BayEUG). Konkret bedeutet dies z. B., dass sie über die Aufnahme von Schülern entscheiden sowie den Unterrichtsbetrieb organisieren und auf eine angemessene Arbeitsverteilung auf die Lehrkräfte achten. In Konferenzen informieren sie über dienstliche Vorschriften und wesentliche Angelegenheiten der Schule. Schulleiterinnen und Schulleiter beobachten das Unterrichtsgeschehen und sorgen für ein geeignetes Anforderungsniveau (vgl. § 27 LDO). Ihr zentrales Werkzeug ist die Kommunikation, sei es um Weisungen zu erteilen, zu motivieren oder Kritik zu üben, sei es in vermittelnder Rolle bei Konflikten, als Moderator oder als Redner vor größeren Gruppen. Sie haben eine Vision und verfolgen mit der gesamten Schulfamilie eine entsprechende Weiterentwicklung ihrer Schule, um ein zeitgemäßes Bildungsangebot zu gestalten. Mitunter sind sie nicht nur als Pädagoge, Manager und Vorgesetzter gefragt, sondern z. B. auch als Bauleiter oder Seelsorger.