Im Masterplan BAYERN DIGITAL II wurde die Akademie für Lehrerbildung und Personalführung beauftragt, eine flächenwirksame Fortbildungsoffensive zur Unterstützung der digitalen Transformation an bayerischen Schulen zu konzipieren. Mit den drei Selbstlernkursen zu rechtlichen, ethischen und unterrichtlichen Thematiken, stehen die ersten Meilensteine dieser Fortbildungsoffensive den bayerischen Lehrkräften zur Verfügung. Über die URL fortbildungsoffensive.alp.dillingen.de können alle bayerischen Lehrkräfte mithilfe ihres mebis-Zugangs diese fünf Module absolvieren.
Ethik, das ist die Theorie des richtigen Handelns, sagt Julian Nida-Rümelin, Lehrstuhlinhaber für Philosophie und politische Theorie an der LMU München. Aber wie soll man Schülerinnen und Schülern handlungsleitende Werte und Normen für ein gutes Leben vermitteln, wenn die Möglichkeiten der digitalisierten Welt in rasender Geschwindigkeit die Arbeitswelt und den öffentlichen Raum ebenso verändern wie die Privatsphäre und Beziehungen?
Der Einsatz digitaler Medien in der Schule ist ein wichtiger Baustein der Unterrichtsgestaltung geworden. Durch Medien sollen Schüler lernen, was man in der Realität des Unterrichts anders kaum zeigen kann. Im Basismodul „Ethik und digitale Welt“ werden ethische Fragestellungen zum Einsatz von digitaler Technologie und digitalen Medien entwickelt. Die Inhalte das Moduls wurden in einer Redaktion von Lehrkräften gesammelt, strukturiert und aufbereitet. Das Modul bietet Anlass, mit einzelnen Kollegen, einer Arbeitsgruppe oder im Kollegium über ethische Fragestellungen zu sprechen und Ziele erzieherischen Wirkens im Zusammenhang mit der Digitalisierung zu reflektieren. An einigen Beispielen wird auch gezeigt, wie mit Schülerinnen und Schülern ethische Fragestellungen zum Themenbereich analysiert und reflektiert werden können.
Welche Ethik hilft uns Lehrkräften beim Lehren und Lernen in einer digitalisierten Welt? Die Grundidee ist es hier, durch das Basismodul in die Themenfelder„Digitalisierung“ und „digitale Bildung“ einzuführen und Orientierung zu geben, ein gemeinsames Grundverständnis und gemeinsame Begrifflichkeiten zu sichern, so dass der Einsatz digitaler Medien kein Hemmnis mehr ist und unter dem Primat der Pädagogik eine allseitige Entwicklung von Personal, Unterricht und Schule stattfinden kann.
Mit dem Einsatz digitaler Mittel im Unterricht entstehen für Lehrkräfte zeitgleich rechtliche Unsicherheiten und Fragen. Was muss ich beim Kopieren digitaler Medien beachten? Darf ich Foto- und Videoaufnahmen machen? Ist die Verwendung von Apps im Unterricht verboten?
Das Basismodul „Digitalisierung, Schule und Recht“ greift verschiedenen Szenarien aus dem Berufsalltag auf und versucht diese in Beziehung zu relevanten rechtlichen Aspekten zu sehen. Dabei beleuchtet der Kurs insbesondere Themen des Urheberrechts, des allgemeinen Persönlichkeitsrechts, Datenschutzrechts, Zivilrechts, Jugendschutzes und des Schulrechts.
Sie erhalten die Möglichkeit, fachlichen Informationen zu erarbeiten, aber auch praktische Umsetzungstipps werden dargestellt.
Im Rahmen des Moduls weisen „Impulse“ auf grundsätzliche Diskussionen und Abstimmungen im Kollegium hin. Sie bieten zudem grundlegende Ideen für schulhausinterne Lehrerfortbildungen.
Das Basismodul „Digitalisierung, Schule und Recht“ stellt somit einen Selbstlernkurs aber auch ein „Nachschlagewerk“ in Bezug auf digitale Alltagssituationen einer Lehrkraft dar.
Die Digitalisierung verändert den privaten und beruflichen Alltag vieler Menschen. Alltägliche Tätigkeiten werden in wenigen Jahren automatisiert ablaufen, gleichzeitig eröffnen sich neue Handlungsfelder und gesellschaftliche Herausforderungen im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel. Daher gehört der souveräne Umgang mit digitalen Medien zu den grundlegenden Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler im 21. Jahrhundert entwickeln müssen.
Dies bringt auch weitreichende Veränderungen für Schule und Unterricht mit sich:
Schülerinnen und Schüler sollten dazu befähigt werden, sicher und verantwortungsvoll mit digitalen Medien umzugehen. Auch die kritische Auseinandersetzung mit und Kenntnisse über die Wirkung von Medien sind ein wichtiger Baustein dafür, dass junge Menschen souverän und selbstbestimmt ihr Leben gestalten können. Schülerinnen und Schüler lernen also nicht nur mit, sondern auch über Medien und reflektieren dabei ihr eigenes Nutzungsverhalten. Im Zuge dessen lernen sie sowohl die Chancen als auch die Risiken der digitalen Welt kennen.
Im Modul „Unterricht entwickeln“, das sich am Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen orientiert, erfahren Lehrkräfte, wie sie die Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler in den Bereichen „Suchen und Verarbeiten“, „Kommunizieren und Kooperieren“, „Produzieren und Präsentieren“ sowie „Analysieren und Reflektieren“ fördern können. Experten-Interviews und praxisorientierte Unterrichtsbeispiele veranschaulichen Lehrkräften, welche konkreten Kompetenzen sich hinter den jeweiligen Schlagworten verbergen und wie die Förderung dieser Kompetenzen mit digitalen Medien im Unterricht gelingen kann.
Ein entscheidendes Merkmal des digitalen Wandels ist, dass sich dieser Wandel mit einer Geschwindigkeit vollzieht, der noch vor zehn bis zwanzig Jahren undenkbar war. Wenn man nicht gerade beruflich mit den entsprechenden Produkten konfrontiert ist, scheint man keine Chance zu haben, dieser Entwicklung zu folgen und an den Neuentwicklungen zu partizipieren. Falls dies tatsächlich so wäre, wäre ein solches Selbstlernmodul zum technischen Grundverständnis von vornherein zum Scheitern verurteilt. Denn es sollte zum einen langfristig aktuell sein und zum anderen die wesentlichen Strukturen der ca. 6000 schulischen Netzwerke von der Grundschule über die Regelschulen bis hin zu großen Berufsschulen beschreiben.
Doch glücklicherweise gibt es auch bei IT-Technologien eine Ebene des technischen Grundverständnisses, die bemerkenswert unabhängig von den erwähnten kurz getakteten Innovationszyklen ist. Dieses Grundverständnis soll Ihnen mit diesem Selbstlernkurs vermittelt werden. Insgesamt wurde das Modul „Technisches Grundverständnisfür die digitale Welt“ so konzipiert, dass Sie als teilnehmende Lehrkräfte in die Lage versetzt werden, die technischen Aspekte der Digitalisierung, mit denen Sie in Ihrem beruflichen Alltag konfrontiert sind, so zu verstehen, dass Sie die erworbenen Konzepte auch auf neue und jetzt noch nicht absehbare Kontexte anwenden können.
Das Modul behandelt zunächst grundsätzliche Fragestellungen zur Mediendidaktik und vermittelt dabei neben wissenschaftlichen und theoretischen Grundlagen auch konkrete Tipps und Anregungen zur lernförderlichen Gestaltung von Lern- und Unterrichtsmaterialien. In den Einzelkpapiteln "Individualisierung", "Feedback", "Zusammenarbeit" und "Produzieren" vermitteln Praxisbeispiele, wie Medien - und dabei insbesondere digitale Medien - zur Förderung von fachlichen, sozialen, medienbezogenen und weiteren Kompetenzen eingesetzt und methodisch-didaktisch im Unterricht verankert werden können. Konkrete Fragestellungen und Hintergrundinformationen sollen Lehrkräften helfen, den Medieneinsatz unter verschiedenen Zielsetzungen und Rahmenbedingungen zu reflektieren und so Medien passgenau, zielführend und effektiv einzusetzen.