Qualitätssicherung ist ein wichtiges Anliegen der bayerischen Schulpolitik. Landesweit verbindliche Lehrpläne und zentrale Abschlussprüfungen sind Ausdruck des Bestrebens, an allen Schulen ein gleichmäßig hohes Qualitätsniveau sicherzustellen. Evaluationen sind eine wichtige Maßnahme des schulischen Qualitätsmanagements.
Mit dem Ziel einer systematischen Schul- und Qualitätsentwicklung bündeln Schulen ihre kurz- und mittelfristigen Entwicklungsziele sowie daraus abgeleitete Maßnahmen in einem Schulentwicklungsprogramm (vgl. BayEUG Art. 2, Abs. 4 Satz 4).
Durch ihr Lehrgangsangebot unterstützt die ALP sowohl die Aus- und Weiterbildung von Evaluatorinnen und Evaluatoren als auch die Qualifizierung von Schulentwicklungsmoderatoren zur Begleitung von Schulentwicklungsprozessen an (anderen) Schulen.
Zur Einschätzung der Schul- und Unterrichtsqualität evaluieren sich die Schulen regelmäßig selbst (interne Evaluation). Darüber hinaus evaluieren die Schulaufsichtsbehörden in angemessenen zeitlichen Abständen die staatlichen Schulen (externe Evaluation). Interne und externe Evaluation ergänzen einander. In Art. 113c des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) ist festgelegt, dass beide Formen der Evaluation für staatliche Schulen in Bayern verpflichtend sind. Insofern sollen interne und externe Evaluationsmaßnahmen im Wechsel durchgeführt werden.
Die ALP bildete bisher in Zusammenarbeit mit der Qualitätsagentur am Landesamt für Schule von der Schulaufsicht benannte schulische Evaluatorinnen und Evaluatoren in einer Lehrgangssequenz von zwei Wochen für diese Aufgabe aus. Die Weiterqualifizierungswoche fand stets zu einem Ferientermin statt.
Im Schuljahr 2018/19 wird die externe Evaluation an den bayerischen Schulen ausgesetzt, um voraussichtlich im Schuljahr 2019/20 mit einem überarbeiteten Konzept wieder aufgenommen zu werden. Konsequenterweise wird dann auch die Qualifizierung der in der externen Evaluation tätigen Lehrkräfte angepasst.
Für Maßnahmen der internen Evaluation stehen auf dem entsprechenden Portal der Qualitätsagentur sowie auf der Internetseite zum KMK-Projekt „Evidenzbasierte Methoden der Unterrichtsdiagnostik und -entwicklung“ – kurz „EMU“ – unterstützende Informationen und anpassbare Vorlagen für Evaluationsbögen zur Verfügung.
Lehrkräfte, die an der Weiterentwicklung ihres Unterrichts auf der Grundlage von Schüler-Feedback arbeiten möchten, sei die Lektüre der Informationen zum Modellprojekt Schüler-Feedback in der zweiten Phase der Lehrerausbildung empfohlen. Anleitungen zur praktischen Umsetzung sind auf der mebis-Plattform zu finden.
Schulentwicklung wird als ein systematischer und zielgerichteter Prozess verstanden, der zu einer qualitativen Verbesserung der Arbeit an der Schule beiträgt und gesellschaftliche, technische und wirtschaftliche Entwicklungen in die Schule Eingang finden lässt. Sie umfasst Organisations-, Personal- und Unterrichtsentwicklung, wobei diese drei Aufgabenfelder systematisch aufeinander abzustimmen sind. Erfolgreiche Schulentwicklung muss sich vor allem daran messen lassen, dass sie im Unterricht, also bei den Schülerinnen und Schülern, ankommt.
Schulentwicklungsmoderatoren unterstützen Schulen in Veränderungsprozessen. Für entsprechende Beratung sowie zur Begleitung und Moderation dieser schulspezifischen Entwicklungsprozesse bildet die ALP regelmäßig Schulentwicklungsmoderatoren aus. Ausbildungsziel ist es, die Lehrkräfte zu befähigen, als Moderator und Prozessbegleiter Schulen auf ihrem individuellen Weg der nachhaltigen Schulentwicklung beizustehen. Folgende Aufgabenbereiche sind dabei denkbar:
Die Basisqualifizierung umfasst vier Präsenzlehrgänge à einer Halbwoche sowie Online-Vor- und Nachbereitungsphasen (Blended-Learning-Verfahren).
Modul 1 – Schulentwicklung nachhaltig gestalten: Schulentwicklungsprogramm und externe Evaluation; Aufgabe und Rolle eines Schulentwicklungsmoderators
Modul 2 – Methodenkompetenz: Moderation und Visualisierung bei Konferenzen und in der Prozessberatung
Modul 3 – Kommunikation und Gesprächsführung: Auftragsklärung, Prozessberatung und Changemanagement
Modul 4 – Projektarbeit und Transfer: Fragestellungen von Schulen im Bereich Schulentwicklung aufgreifen und Konzepte im Team erarbeiten
Begleitend: Online-Modul zur Vor- und Nachbereitung der Präsenzlehrgänge sowie zum Anwendungstransfer. Darüber hinaus stehen den bereits tätigen Schulentwicklungsmoderatorinnen und Schulentwicklungsmoderatoren zur weiteren Professionalisierung die Qualifizierungsbausteine aus dem Bereich der Führungskräfte-Vorqualifikation (Modul A) offen.
Zuständig für die Qualifizierung der Schulentwicklungsmoderatoren ist an der ALP Organisationseinheit 3.6.
In allen Regierungsbezirken stehen Schulentwicklungsmoderatoren zur Verfügung. Der jeweilige Schulentwicklungskoordinator kann den Kontakt herstellen.
Für eine kontinuierliche Weiterentwicklung spielt die Schulleitung eine zentrale Rolle. Sie ist dafür verantwortlich, den Prozess organisatorisch in der Schule zu verankern, ihn aktiv voranzutreiben und die gesamte Schulfamilie einzubinden. Schulentwicklung, Projekt- und Prozessmanagement sind deshalb Inhalte unterschiedlicher Lehrgangsangebote aus dem Bereich Führungskräftequalifizierung. in den Modulen A5, A7, C3 und C5 sowie in der 3. Woche der Schulleiterausbildung, um Schulleitungen in ihrer bedeutsamen Rolle für die Weiterentwicklung von Schule zu stärken.